14.07.2024 Hamburg – Deutscher Quadball Pokal
Erstmalig können sich die Braunschweiger Broomicorns den Titel holen! In den bisherigen Jahren, hatte es immer wieder für den Weg ins Finale gereicht, doch dann war bisher Schluss gewesen für die Braunschweiger*innen. Nach drei nationalen Silbermedaillen war die Hoffnung auf Mehr groß! Doch das sollte auch in diesem Jahr nicht einfach werden. Die gleichen Rivalen aus den letzten Turnieren stellten sich ihnen wieder entgegen und es gab spannende Matches auf die alle Teams lange gewartet hatten. Der erste Tag des Turniers war für beide Braunschweiger Teams nicht sehr angenehm, da erst die gegnerischen Teams angegangen werden mussten, welche nicht auf dem gleichen Niveau spielten. So hatten die Bröwicorns gegen sehr physische Gegner eine harte Zeit und die Broomicorns trafen auf wenig Gegenwehr. Bei einem Pokal, bei dem alle Teams die Chance auf den Sieg haben sollen, allerdings ein notwendiges Übel. Der zweite Tag war vielversprechender für beide Teams. So wurden bei den Bröwis die gegnerischen Teams leichter und mehr auf Augenhöhe und das Team fand am zweiten Tag besser zusammen. Die Broomicorns trafen auf die anderen Gegner des Upper-Brackets, also dem Weg ins Finale.
Halbfinale gegen Bonn
Im Halbfinale trafen sie dann auf alte Freunde aber auch alte Rivalen: die Rheinos Bonn. Das Spiel war hart umkämpft und als die Rheinos neue Angriffs- und Verteidigungsstrategien spielten, waren die Broomis herausgefordert sich an die neuen Muster anzupassen. Doch sie konnten mithalten und sogar einen kleinen Vorsprung gegen das Topteam aus Bonn aufbauen. Als die Flag auf das Feld kam, hatte sich Bonn gerade wieder rangekämpft auf die magische Distanz -20 Punkte in der ein Catch der Flag (der 30 Punkte bringt) auch für sie das Spiel gewinnen würde. Doch es half nichts. Das souveräne Spiel der Braunschweiger Beater brachte den eigenen Seeker an die Flag und nach ein paar Sprüngen war es so weit – Braunschweig schaffte erneut einen Sieg gegen Bonn und den Einzug ins Finale.
Finale gegen Bochum
Braunschweiger Broomicorns gegen Ruhr Phoenix Bochum. Das Match ist ein bisschen wie ein Fiebertraum. Es ist ein Finale welches dem Namen alle Ehre macht. Die Broomis können sich erst in eine komfortable Situation bringen mit einer 3-0 Führung. Doch der Phoenix bleibt ihnen auf den Fersen, dreht nach einigen Minuten auf und schafft es das Spiel wieder auszugleichen – mehr noch. Die Bochumerinnen drehen das Spiel und scheinen nun den Braunschweiger*innen davonzuziehen. Als die Broomis erstmals 3 Punkte in Rückstand geraten fängt deren Sucher den Schnatz. Das Spiel geht in die Verlängerung. In einigen Augen war schon klar lesbar, der Glaube an den Sieg wurde von unglaublichen Team- und Individualleistungen der Bochumer fast schon begraben. Doch das letzte Tor welches die Phönixe brauchen soll einfach nicht reingehen – die Braunschweiger Defense – das Markenzeichen des Teams – steht wie eine Mauer vor den Athlet*innen auch Bochum. Und auf der anderen Seite bröckelt die Mauer der Bochumer etwas, sodass die Broomis sich rankämpfen. Kurz vor der 25. Minuten schafft Braunschweig den Ausgleich auf 11-11. Wer nun das nächste Tor macht, gewinnt das Spiel und das Turnier. Spannender könnte es nicht sein. Die Menge hält den Atem an. Beide Teams kämpfen, doch auch ihnen geht so langsam die Luft aus. Doch es dauert noch 3,5 Minuten bis ein Team den Sieg sichern kann. Das mag sich nicht nach sehr viel anhören, doch in einem Quadballspiel ist das extrem lang, besonders für ein “Golden Goal” – in dem jedes Team mit einem einzigen Tor das Spiel beenden kann. Nach zwei Fouls ist es schließlich so weit. Die längere Spielunterbrechung mag die nötige Kraft gegeben haben, oder einfach der Wille das Spiel nicht noch länger laufen lassen zu können. Als der Schiedsrichter das Spiel anpfeift ist es nur 10 Sekunden später soweit: Braunschweig bringt den Ball nach vorne und ins Tor! Sieg für die Broomicorns! Zum ersten Mal gewinnen die Braunschweiger*innen ein nationales Turnier!
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Zum Nachschauen und Mitfiebern:
Fotocredits: Honeybadger Photography
Bericht: Rabea Göring